das haus

Ein Haus mit einer durchgehenden geschlossen Fassade zur Straßenseite schütz vor Blicken, schütz vor “Angriffen”, schütz Privatsphäre. Gleichzeitig grenz diese Architektur aber auch den Blick nach draußen ein, ins “Freie” schränkt die Freiheit des Blickes ein.

Dennoch erzeugt es ein angenehmes sicheres Gefühl.

Wie weit darf/ kann diese Eingrenzung gehen? Ab wann ist sie noch sinnvoll, ertragbar und ab wann wird es bedrückend bis hin zu Unwohlsein und  Rebellion?

Sind drei geschlossene Wände noch akzeptierbar, oder reicht es aus, in nur einer Wand ein kleines Fenster zu plazieren, das den Blick auf einen, wenn auch sehr schönen Garten freigibt?

Was könnte uns wichtig sein, aus diesem kleinen Fenster zu sehen? Raus aus unserem sicheren guten gemütlichen “zu Hause” Ich denke hier sind zwei grobe Richtungen maßgeblich.

Die einen sehen das Chaos, das beängstigende, das jedoch sehr weit weg ist, wie z.B. Bankenkrise, Eurokrise, Ukrainekrise oder die Aufstellung der Nationalmannschaft zum Endspiel. Große komplexe, selbst von Fachleuten kaum zu durchschauende Systeme, die weit genug weg sind, das das wir etwas bewegen könnten. Dennoch erlauben sich viele Urteile und Lösungen die scheinbar, oder in den Augen derer, ganz sicher, das ultimative Ergebnis erzielen wird!

Die anderen sehen ganz kurz vor sich, wollen alles verhindern, was die Schönheit dort draussen gefährdet. Schließlich wissen auch diese, was schön und richtig ist, und erklären ihre eigenen Ansichten für Allgemeinverbindlich. ‘Entsprechend dem Floriansprinzip wird verboten, reguliert und kontrolliert, das alle schön gleich und gut werde. Der Individualismus weicht dem gemäßigten Mittelmass, Das Leben “light” wird zur Weltanschauung. Kaffe ohne Koffein, Bier ohne Alkohol, Essen ohne Fette, Cola ohne Zucker, Abenteuer bestenfalls als “Beabenteuerung”. Der Genuss bleibt auf der Strecke und wird durch “Vernunft” ersetzt.

Wer und was sind die Architekten unseres Gesellschaft? Und gehen Diese / wir verantwortungsvoll genug mit dieser Aufgabe um?

Sollte man nicht ab und an aus dem Fenster sehen und den Blick mal etwas Schweifen lassen?